Viele der gängigen Softwareprogramme für Studenten und Forscher aus den Sozialwissenschaften sind lediglich für Windows verfügbar. Will der geneigte Forscher nun genau diese Windows Programme auf Mac und Linux nutzen, steht er erst einmal vor einem Problem und schnell wird im Freundeskreis nach Computeraffinen gesucht. Allerdings ist das Virtualisieren eines fremden Betriebssystems mittlerweile wirklich kein Problem mehr und soll hier kurz erklärt werden. (Eine zweite Möglichkeit besteht außerdem in der Nutzung von Wine unter Linux, ob es ähnliche Programme für Windows oder Mac gibt, kann ich leider nicht sagen. Damit kann man Windows-Programme direkt in Linux laufen lassen. Dies funktioniert leider noch nicht immer.)
Ich stand vor langer Zeit selber vor dem Problem, als Linux-Nutzer zwangsläufig eine ausschließlich für Windows verfügbare Software (Atlas.ti) nutzen zu müssen. Windows hatte ich schon länger vom Rechner verbannt, neu installieren wollte ich es nicht (wer einmal davon losgekommen ist, will nie mehr zurück…). Um fremde Betriebssysteme nutzen zu können, während das eigene läuft, bedient man sich einer Virtualisierungslösung – eine Software, die einen virtuellen Computer, die Hardware, simuliert. Es gibt relativ viele freie Programme dafür auf den Markt. Ich möchte mein Vorgehen unter Verwendung der Software VirtualBox erklären, nicht weil dies die einfachste und beste Software ist, sondern weil es jene ist, die ich kenne.
Was braucht man dazu?
- – Festplattenspeicher ca. 8-20 GB, je nachdem, welches Betriebssystem + Programm man installieren möchte
- – die Virtualisierungssoftware für das eigene Betriebssystem (Ich habe mir die Linuxversion von VirtualBox heruntergeladen)
- – die Installations-CD des Gastbetriebssystems (ich benötigte hierfür die Windows 7 CD)
- – nach der Installation des Betriebssystem braucht man natürlich noch die Installationsdatei/-CD des Programms, welches man nutzen möchte
Wie läuft das ganze ab (wer hierzu Details benötigt: VirtualBox Handbuch)?
- – VirtualBox installieren
- – VirtualBox ausführen und neue Virtuelle Maschine anlegen
- – Virtuelle Maschine starten und dort von CD booten (man muss dazu vorher in der Konfiguration der Virtuellen Maschine ein CD Laufwerk anlegen)
- – von CD booten und ganz normal Windows installieren
- – Virtuelle Maschine abermals starten und nun ganz normal Windows hochfahren
- – Innerhalb dieser Windowsumgebung dann die Installationsdatei des benötigten Programmes ausführen (die kann man sich unter Windows dann direkt in der virtuellen Maschine herunterladen – Netzwerkadapter vorher einrichten! – oder aber man legt diese in einen gemeinsamen Ordner – ein Ordner, der vom Hostbetriebssystem und vom Gastsystem gelesen werden kann)
- – danach: Programm ausführen und freuen (bisher liefen alle von mir benutzten Programme einwandfrei)
So konnte ich dann doch noch Atlas.ti nutzen und währenddessen unter meiner üblichen Linux-Umgebung arbeiten. Und so sieht das dann aus bei mir.