Die EU hat vor einiger Zeit eine neue Webseite für die Erstellung von online-Fragebögen freigegeben und zwar für alle EU Bürger: EUSurvey. Es ist eine komplexere Dienstleistung, die bisher in 24 Sprachen verfügbar ist. Es ist das offizielle Umfrage-Werkzeug der Europäischen Kommission. Es wäre interessant zu erfahren, ob sich das Werkzeug auch für die Erstellung von klassischen Online-Fragebögen anbietet. Hat das Tool schon jemand ausprobiert?
Heimlich, still und leise haben wir in den letzten Wochen ein paar neue Kategorien für die Klassifizierung von Softwarewerkzeugen aufgenommen. Anbei schonmal vorab die Auflistung der einzelnen Kategorien. Wir haben dort bisher noch recht wenig Softwarewerkzeuge aufgenommen, das benötigt leider so seine Zeit. Falls ihr Hinweise zu potenziell in Frage kommender Software habt, dann freuen wir uns sehr über eure Hinweise.
Netzwerkanalyse
Die Netzwerkanalyse dient der Analyse von sozialen Beziehungen und bestehenden Kommunikationsstrukturen. Die Werkzeuge hierfür haben meist ihren Ursprung in Anwendungsbereichen aus der Informatik (Rechnernetze etc.).
Spracherkennung
Die unter Spracherkennung gelistete Software soll es den Anwender*innen ermöglichen, Audioaufnahmen im Idealfall automatisch transkribieren zu lassen. Wir kennen uns selber leider noch recht wenig damit aus, daher werden unsere Einschätzungen so vorsichtig wie möglich hierzu ausfallen.
Systematische Literaturrecherche
Werkzeuge zur Systematischen Literaturrecherche helfen der Autor*in dabei, die Methode der Systematischen Literaturrecherche durchzuführen.
ELAN simple
Bereits am 04. Mai erhielten wir eine Mail von Han Sloetjes, dem Entwickler von ELAN am Max Planck Institute for Psycholinguistics. Darin gab er den ersten Release von ELAN simple bekannt, einer abgespeckten Version von ELAN. Verfügbar für Mac, Windows und Linux. Aber lest selbst in English:
„Simple-ELAN has a limited set of functions. It’s goal is to support easy transcription of audio and video recordings, in principle on a single layer (tier). It can be used for relatively coarse grained scene-level transcription, for per speaker speech transcription or for aligning existing transcripts to their digitized audio/video source.
The main characteristic is that of simultaneous segmentation and transcription; pressing the Enter key creates a new segment based on the current media time and at the same time applies the current text of the editor to the newly created annotation.“
Wem der Funktionsumfang von ELAN immer etwas zu weit ging und die vielen Knöpfe viel zu sehr ablenkten, der möge doch die einfache Version ausprobieren.
Papyrus ist ein sehr ausgefeilter Texteditor, der als Studierendenversion momentan für 149€ zu erwerben ist und für Mac und Windows zur Verfügung steht. Laut Webseite sind die Hauptanwender*innen unter den Autor*innen zu finden, da Papyrus besondere Funktionen für die qualitative Bearbeitung von Texten anbietet. So darf die Anwender*in eine Stilanalyse nutzen, mit der stilistische Schwachstellen im Text bearbeitet werden: zu lange Sätze, Füllwörter, zu viele Adjektive, Phrasen und Wortwiederholungen. Außerdem können Lesbarkeitsanalysen durchgeführt werden, die den Schwierigkeitsgrad an Lesbarkeit angeben und gezielt Verbesserungen vorschlagen.
Ein Denkbrett zum Entwickeln der Geschichte
Eine weitere nützliche Autorenfunktion ist das Denkbrett. Mit Hilfe des Denkbretts können Ideen und Verbindungen im Stile einer MindMap frei visualisiert werden. Die so visualisierte Ideen, Konflikte, Charaktere und Ereignisse können danach direkt mit Textpassagen verknüpft werden.
Papyrus für Wissenschaftler*innen?
Ohne das Programm genutzt zu haben, würden wir die Frage aus dem Bauch heraus mit einem eindeutigen Ja beantworten. Vielen wissenschaftlichen Texten mangelt es mitunter recht stark genau daran, an Lesbarkeit und Verständlichkeit. Hochkomplexe, Wissenschaftlichkeit vorgaukelnde Satzungetüme könnten mit Papyrus vielleicht verhindert werden. Wir würden uns sehr freuen, sollte sich unter unseren Leser*innen jemand befinden, die Papyrus für das wissenschaftliche Schreiben einsetzt und ihre/seine Erfahrung mit uns teilen könnte. Gibt es da draußen jemanden?
QMIW 2016 – Call for Paper
In 2015 musste sie leider ausfallen, in 2016 sind wir zurück. Die QMIW 2016 findet dieses Jahr am 16.09.2016 in Jena statt. Die QMIW ist eine Methodenkonferenz für qualitative Methoden in der Informatik und den Wirtschaftswissenschaften. Dieses Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto der Methodenkombination qualitativer und quantitativer Verfahren im Allgemeinen sowie der Mixed-Methods-Ansätze im Speziellen.
Call for Paper – Beitragsreihe
Den Call for Paper findet ihr hier: http://www.qmiw.de/mitmachen/call-for-paper-qmiw-2016/. Wir interessieren uns nicht nur für Arbeiten zur Methodenkombination oder Mixed-Methods, jeder Beitrag ist willkommen, der sich Theorie und Praxis qualitativer Methoden in Informatik und Wirtschaftswissenschaften widmet.
Workshops
Und auch dieses Jahr haben wir für Euch eine kleine Auswahl an Workshops zusammengestellt:
- Einführung in die Qualitative Forschung
- quintexA – Analysieren ist mehr als Codieren
- Mixed Methods
- Verstehen Sie Text? – Einführung in die Objektive Hermeneutik
Es ist nicht auszuschließen, dass in den nächsten Tagen noch der eine oder andere Workshop hinzukommt. Hier gehts zur Übersicht: http://www.qmiw.de/programm/workshops/
Symposium
Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Symposium, in dem Experten Im Rahmen eines Vortrages zu Wort kommen sollen, welcher dann im Anschluss gemeinsam diskutiert werden soll. Die Namen der Dozent*innen stehen noch nicht fest, werden aber hoffentlich bald bekanntgegeben.
Nur kurz, diese zwei Beiträge sind uns gerade über den Weg gelaufen:
Paulus, T. M. & Bennett, A. M. ‘I have a love–hate relationship with ATLAS. ti’™: integrating qualitative data analysis software into a graduate research methods course International Journal of Research & Method in Education, Taylor & Francis, 2015, 1-17
[Weblink]
Johnston, L. Software and method: Reflections on teaching and using QSR NVivo in doctoral research International Journal of Social Research Methodology, Taylor & Francis, 2006, 9, 379-391
[Weblink]